Aus meinen Reisenotizen (Danke liebe Marion für das Notizbuch!)
Really big birds stehen in London Heathrow auf dem Vorfeld und werden von gate-gourmet deliziös beladen.
I-LOVE-AUSTRALIA-T-Shirts gibt es ebenso wie Opas mit dicker Brille und in Tweed gekleidete Damen. Das Pre-boarding für Passagiere mit Kleinkindern beginnt.
Aus dem Weg über die Gangway erblicke ich den Furhpark für den Winterdienst des Terminals, nicht einmal für den gesamten Flughafen wird es sein und doch eine beeindruckende Zahl an Schneeschreddern, die ausreichend wären für eine Kleinstadt in den Schweizer Hochalpen.
Beim Durchqueren des Flugzeugs wird schnell deutlich, warum diese Flüge so teuer sind: Schlafkojen für die Upper Class mit 19 Zoll drehbaren Bildschirmen und hochziehbarer Jalousie für ein vertrauensvolles Tête-à-Tête mit dem ebenso betuchten Schlafnachbarn. Die ersten Reichen und Schönen schlürfen schon blaublütigen Champagner, weichen aber seltsam beschämt den neugierigen Blicken des vorbeilaufenden Pöbels aus.
Mein Platz fällt bedeutend bescheidener aus, ist aber dafür strategisch vorteilhaft bei den Toiletten gelegen. Ein Plätzchen für nächtliche Gymnastik gibt es obendrein. Auf dem Sitz finde ich eine Decke, die mich in ihrer Farbgebung doch an Solveigs Hinterlassenschaften auf dem heimischen Pinnower Rasen erinnert. Dazu luxuriöse Kopfhörer und British Airways Zahnbürste mit Pastaköttel. Meine Sitznachbarin ist geschätzt jünger als ich, ganz hübsch, aber nicht sehr gesprächig und Diet-Coke-Konsumentin.
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Nachts wache ich auf und schaue aus dem Bullauge der Panzertür hinter mir: Turkmenistan liegt unter uns.
Hausdächer zwischen Feldern glitzern wie Glasscherben am Rande der Wüste.
Eine Gymnastikeinheit später frage ich mich: und da unten soll Krieg herrschen?
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